Technische Gebäudeausrüstung
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Debus, Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbH, Baden-Baden Energiekonzept
In der Energiekonzeption für das Freibad Bochum-Werne wurde ein differenzierter Projektansatz gewählt. Während die Badewassertechnik 100 % regenerativ durch Solarabsorber-Anlagen über die Sommermonate beheizt wird, wurde für die Nebengebäude für Duschen, WCs und DLRG-Aufenthaltsraum wegen der ganzjährigen Nutzung ein konservativer Ansatz angestrebt. Da die Dachflächen für die maximale Energieausnutzung für die Beckenwassererwärmung und die Solarabsorber vorgesehen waren, erfolgt die Energieerzeugung für die Raumbeheizung der ganzjährig genutzten Einrichtungen wie Aufenthaltsräume und Verwaltung sowie die Wärmeversorgung der Dusch-Keys über eine klassische Gas-Brennwertheizung. Der Gas-Brennwertkessel wurde dabei so dimensioniert, dass im Bedarfsfall auch aus Komfortgründen und zur Sicherstellung eines frühestmöglichen Badebetriebes die Badebecken auch über diesen Gaskessel auf eine Stütztemperatur geheizt werden können.
Heizungstechnik
Der Gas-Brennwertkessel verfügt über eine Nennleistung von Q = 630 kW. Sämtliche Wärmeverbraucher
wurden auf ein niedriges Temperaturniveau mit einer Spreizung von 60/40
°C für Vor- und Rücklauf dimensioniert. 100 % der zur Verfügung stehenden Wärmeleistung
kann jeweils zur Inbetriebnahme und Vorerwärmung den Badewasserkreisläufen 1 oder 2 vollständig zur Verfügung gestellt werden.
Die statischen Heizflächen für die ganzjährig genutzten Räume haben nur einen untergeordneten Wärmebedarf und können allein über den Bereitschaftsbetrieb
des Gas-Brennwertkessels in den Wintermonaten beheizt werden.
Für die Warmwasserbereitung im Durchflussprinzip wurde zur Vorhaltung der erforderlichen
Heizenergie ein Heizspeicher mit einem Nennvolumen von 3 000 l installiert.
Sanitärtechnik
Das gesamte Sanitärnetz ist ausschließlich auf die betrieblichen Erfordernisse des Freibades
ausgerichtet und vollständig entleerbar ausgeführt. Um eine bestmögliche Anlagenhygiene
zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten, wurden sämtliche Verbrauchseinrichtungen durchgeschleift
angeschlossen und auch die Außenleitungen mit ausreichendem Gefälle verlegt,
sodass sämtliche über die Wintermonate nicht in Betrieb befindlichen Anlagenteile vollständig
entleert werden können.
Die Warmwasserbereitung für die Personal- und Reinigungsduschen erfolgt über Dusch-Keys
mit dezentraler Warmwasserbereitung an der Duscheinrichtung selbst. Sämtliche Dusch-Keys
verfügen nur über einen Kaltwasserzulauf sowie einen internen Wärmetauscher mit hydraulischem
Anschluss zum Heizungsnetz zur Warmwassererzeugung direkt an der Duscharmatur.
Es ist somit kein Warmwasser- und Zirkulationsnetz vorhanden und es erfolgt keine Warmwasserbereitstellung
und Speicherung. Die Dusch-Keys können außerhalb der Betriebszeiten neben der vollständigen Entleerung auch
demontiert und über die Wintermonate separat eingelagert werden.